Highlander – Die Achte Chronik

Anmerkungen:

Die Figur des Jin Ke wurde erst spät hinzugefügt, ursprünglich fiel seine Rolle als Anführer der Unsterblichen und als 'Abweichler' Winston zu. Erst im Skript vom September 1999 taucht ein asiatischer Unsterblicher namens Bug auf, aus Kyoto, doch er hat von allen praktisch am wenigsten zu sagen. Im Shooting Skript vom Dezember 1999 wurde dann jedoch seine Rolle in Jin Ke umbenannt und stark erweitert, u.a. um viele Elemente des Charakters Winston. Dies geschah vor allem, da man Donnie Yen als Martial Arts Choreographer angeheuert hatte und ihm mehr Raum im Film geben wollte. Er gibt ja zugegebenermaßen auch einen wirklich beeindruckenden Unsterblichen ab, er passt nur leider nicht so recht in Kells Truppe.

Jin Kes Geschichte wird im Film nur angedeutet, was zu der auffälligen Diskrepanz zwischen Jin Kes Kampfkünsten und seiner eigentlich ehrenhaften Einstellung einerseits und seiner Gefolgschaft für Kell andererseits führt. Man fragt sich einfach, was er da zu suchen hat und wieso er Kell nicht einfach herausfordert. Die Timeline auf der amerikanischen Endgame DVD liefert einige weitere Fakten, vor allem zu Jin Kes Geschichte. Und im Interview in der "Behind the Scenes"-Featurette auf der DVD verrät Donnie Yen auch die Motivation seines Charakters: Er ist dort, um Kell zu stürzen, so wie er einst den chinesischen Kaiser stürzen wollte. Er sieht scheinbar das Beseitigen von Tyrannen als seine Aufgabe an. Nun gut, dass er nicht komplett zu Kell steht, wird im Film ja angedeutet. Aber wieso schafft er es in 200 Jahren nicht, Kell einen Kopf kürzer zu machen (laut DVD Timeline ist er seit 1800 bei Kell)? Bei seinen Kampffähigkeiten? Den einzigen Hinweis liefert sein Monolog in der geschnittenen "Jousting"-Szene von der DVD:
"Es heißt, dass der Himmel, bevor er einem Menschen eine große Verantwortung überträgt, ihn immer zuerst einer Reihe von Prüfungen unterzieht. Er lässt alle seine Bemühungen ergebnislos bleiben, um auf diese Weise seinen Geist zu stimulieren, sein Selbst zu stärken und seine Defizite zu mildern. Die meisten Menschen können sich nur dann bessern, wenn sie einen Fehler begangen haben."
Das klingt danach, als wären Jin Kes Versuche, Kell zu beseitigen, schon mehrfach fehlgeschlagen, aber es erklärt weder wieso Jin Ke so lange bei Kell blieb noch wieso er am Ende nicht gegen Kell kämpfte statt einfach aufzugeben.

Die Timeline der Endgame-DVD gibt folgende Details zu Jin Kes Leben an: Jin Ke wurde 225 v.Chr. geboren und wuchs während der Zhou- und Han-Dynastien auf. Als Erwachsener trat er in die Dienste des Kaisers Quin und machte sich einen Namen, als er die Bauarbeiten an der Großen Mauer gegen angreifende Nomaden verteidigte. Gegen 203 v.Chr. war Jin Ke Teil einer Verschwörergruppe, die den brutalen Kaiser Qin stürzen wollte. Doch kurz bevor sie ihren Plan ausführen konnten, wurde die Gruppe enttarnt und hingerichtet.
Diese Geschichte stimmt leider hinten und vorne nicht: Kaiser Qin Shi Huang starb schon im Jahr 210 v.Chr. und die Han-Dynastie folgte erst danach von 202 v.Chr. bis 220 n.Chr. Komplizierter wird es noch dadurch, dass der Charakter Jin Ke auf einem echten historischen Vorbild basiert (je nach Transkription Jin Ke oder auch Jing Ke). Der historische Jin Ke versuchte 227 v.Chr., den König von Qin zu ermorden und kam immerhin bis in den Thronsaal, scheiterte dort jedoch. Die Ereignisse des Films "Hero" basieren lose auf dieser Geschichte.
Die Jahreszahlen aus der DVD-Timeline habe ich aufgrund dieser Diskrepanzen nicht übernommen. Direkt identisch mit dem historischen Jin Ke kann der Charakter aus dem Film jedoch auch nicht sein, denn immerhin meinte Duncan onscreen ja "Jin Ke? Who served the emperor Qin?" – und gedient hat der historische Jin Ke Qin Shi Huang ja nicht, außerdem war dieser damals noch König von Qin. Ebenfalls ignoriert habe ich den Abstand von Geburt (225) und erstem Tod (203) auf der DVD, welcher Jin Ke biologisch 22 Jahre alt machen würde. So richtig passt das nicht zu Donnie Yen, der beim Dreh etwa 36 Jahre alt war.

Sowohl in der Kinoversion als auch auf der DVD wurde übrigens jeder Hinweis auf seine Selbstenthauptung geschnitten, man kann entsprechende Szenen aber im Rohschnitt sehen, der auf der Doppel-DVD enthalten ist. Ein Grund für den Schnitt dürfte sein, dass die Effekte der Selbstenthauptung nicht gerade überzeugend wirken. Die Szene wurde mit einer Jin Ke-Puppe mit abklappbarem Kopf gedreht, aber es sieht eher lächerlich aus. Trotzdem fragt man sich in der endgültigen Version natürlich, wieso Jin Ke sein Schwert erhebt, sich aber dann einfach enthaupten lässt. Deshalb habe ich die Selbstenthauptung mal als offiziell übernommen.

Donnie Yen spielte nicht nur den Unsterblichen Jin Ke, sondern war auch Martial Arts Choreographer des Filmes. Er ist ein Meister der Kampfkunst, seine Credits umfassen viele Filme, für die er Martial Arts oder Fight Choreographer war. In "Endgame" konnte er sich einen furiosen Kampf mit Adrian Paul liefern (die Szene in Connors Loft), und soweit ich weiß wurden diese Szenen tatsächlich in der rasanten Geschwindigkeit gedreht, in der man sie im Film sieht. "Endgame" war übrigens Donnie Yens erster 'westlicher' Film.

Kürzlich konnte man Donnie Yen übrigens als Vampir und Mitglied des 'Blood Pack' in "Blade II" sehen. Ein Bild davon findet ihr in der Schauspieler-Galerie.