Duncan MacLeod wird nach einem abendlichen Einkauf von einem Auto angefahren und bleibt sterbend am Straßenrand liegen. Doch ein Krankenwagen bringt ihn ins Krankenhaus, wo er in der Notaufnahme von Dr. Wilder landet. Während sich Dr. Wilder um einen anderen Patienten kümmert, stirbt MacLeod und erwacht geheilt, jedoch benommen von den Medikamenten, die ihm verabreicht wurden. Er schleicht sich aus dem OP und checkt mehr oder weniger offiziell aus dem Krankenhaus aus.
Kurz darauf: Schwester Barbara bemerkt das mysteriöse Verschwinden MacLeods und Dr. Wilder bittet sie, niemandem etwas davon zu erzählen. Er hat eigene Pläne mit MacLeod, welchen er kurz bevor er den Antiquitätenladen betreten kann, betäubt und entführt. MacLeod erwacht im Keller von Dr. Wilders Haus, wo der private Experimente an unfreiwilligen Patienten durchführt. MacLeod ist vollgepumpt mit Morphium, doch letztlich kann er sich befreien. Während Duncan am Hafen seinen Morphium-Rausch auschläft, rückt die Reporterin Randi McFarland Dr. Wilder auf die Pelle, nachdem sie auf der Suche nach einer guten Story über diesen mysteriösen Fall gestolpert ist. Zudem beginnt Schwester Barbara zu ahnen, wohin all die Patienten in letzter Zeit verschwunden sind.
Schließlich bringt Dr. Wilder Barbara um und verlässt mit Duncans gestohlenem Thunderbird den Tatort. Als sich Duncan am nächsten Morgen mit Tessa trifft, muss er erfahren, dass er unter Mordverdacht steht. Er recherchiert jedoch auf eigene Faust und kommt bald trotz fehlender Erinnerungen Dr. Wilder auf die Spur. Dieser wiederum hat die übereifrige Randi McFarland betäubt und in seinen Keller verschleppt. Doch noch bevor er seine Experimente an ihr fortsetzen kann, betritt MacLeod den Raum. Im anschließenden Kampf gerät das Labor in Brand und Dr. Wilder stirbt durch ein Skalpell. Duncan rettet Randi aus den Flammen und die Polizei lässt den Mordverdacht gegen ihn schließlich fallen.
Zitate:
Richie: "Where is the lord and master?" Tessa: "Late." Richie: "So he's not perfect after all."
Voice: "Morgue." Dr. Wilder: "Yes, Hi. This is Doctor Wilder in the ER. Did we just send over a cold one?" Voice: "No, Dr. Wilder. It's been real dead down here."
Duncan: "Whatever Gods made you and me, they made us different."
Anmerkungen:
Tessa meldet sich mit "MacLeod & Noel Antiques" am Telefon, aus früheren Folgen wissen wir aber schon, dass der Laden rechtlich gesehen ihr gehört. Ich nehme mal an, dass sie mit ihrem einwandfreien Background weniger Probleme mit dem Papierkram, Genehmigungen etc. hatte.
Diese Folge zeigt uns auf recht krasse Weise, dass Unsterbliche auf Drogen wie etwa Morphium mehr oder weniger wie Sterbliche reagieren. Aus dem ersten Film wissen wir allerdings schon, dass sie sturzbetrunken werden können, was ja ein ähnlicher Effekt ist.
Im Script ist Duncan über einen Monat in Dr. Wilders Gefangenschaft, allerdings ohne dass wir erfahren, ob der gute Doktor dabei etwas Signifikantes erfahren hat oder was er für Experimente angestellt hat. Das fiel dann wohl auch jemandem auf und so fehlt in der Folge jeder Hinweis auf "über einen Monat" oder "viele Wochen", Tessa fragt Duncan lediglich, wo er "all die Zeit" gesteckt habe. Es sieht aber eher nach Tagen denn Wochen aus.
Ganz ehrlich: Das ist eine Klinik, in der ich nicht landen möchte! Da wird an Notfall-Patienten unsteril auf dem Flur herumgepfuscht! Wenn kein Set einer Notaufnahme verfügbar oder zu bauen ist, hätte man es vielleicht lassen und die Szene irgendwo andershin verlegen sollen...
Bewertung:
"Deadly Medicine" steht in einer Reihe mit Folgen wie "Bad Day in Building A": kein Gast-Unsterblicher und kein Flashback. Solche Folgen gab es nicht oft, diese hier allerdings dürfte mit einigem Abstand die belangloseste und, wenn ich das mal so sagen darf, die schlechteste sein.
Das Thema an und für sich ist durchaus faszinierend: der Zusammenprall der modernen Medizin mit den Heilkräften der Unsterblichen. Ein Arzt, der unter allen Umständen dem Geheimnis dieser Kräfte auf die Spur kommen möchte – daraus könnte man mit Leichtigkeit einen spannenden Plot stricken. Leider hat es nur für eine belanglose bottle show gereicht. Was stimmt mit dieser Folge nicht? Nun, für meinen Geschmack hat man sich zu sehr auf die verbrecherischen Machenschaften Dr. Wilders konzentriert und zu wenig auf Duncans Unsterblichkeit. Der ganze Plot um Dr. Wilder hat eigentlich mit Highlander nicht viel zu tun, er könnte aus so ziemlich jeder Krimiserie stammen. Das traf auch bei "Bad Day in Building A" zu, allerdings kommt hier noch dazu, dass der Plot nicht wirklich durchdacht ist. Wo die Geschichte um Bryan Slade halbwegs spannend und geradlinig war, hat diese Story so einige plot holes.>
Im Script deponiert Dr. Wilder z.B. Duncans Brieftasche am Tatort, in der Folge dagegen beruht der Mordverdacht der Polizei nur darauf, dass Zeugen einen schwarzen T-Bird gesehen haben. Ganz ehrlich, niemand kann die funzligen Ami-Nummernschilder bei Nacht erkennen, und in einer Millionenmetropole verdächtigt man doch nicht einen Menschen aufgrund der Sichtung einer Automarke?! Noch besser wird es dann, als Duncan seine Sinne wieder beisammen hat: Er schlussfolgert binnen Sekunden, dass die Kamera noch am Tatort ist und dass auf dem Film ein relevantes Bild ist. Bitte! Wenn ein Bild darauf wäre, würde ich zuerst mal vermuten, dass der Täter die Kamera hat mitgehen lassen. Mal abgesehen davon, dass diese Chance an sich schon gigantisch gering ist. Und um noch einen draufzusetzen, kommt die Omikron-Szene: Duncan sieht eine ovale Form, vielleicht ein "O", aber nein, er sieht darin sofort den "griechischen Buchstaben Omikron". Dazu muss ich wohl nichts mehr sagen.
Ansonsten hat die Folge einige nette Szenen für Randi McFarland, sie kommt mir hier irgendwie weniger nervend vor als in anderen Episoden. Sam Thompson hat nach "Free Fall" seinen zweiten Auftritt. Der Charakter ist eigentlich recht gelungen, aber leider blieb es bei den zwei Auftritten. Und Joe Pantoliano als Dr. Wilder... Ich bin mir einfach nicht sicher, ob es nun vielleicht am Schauspieler liegt oder ob es eher das Script an sich ist, aber für mich kommt Wilders Motivation nicht wirklich rüber. Ich will nicht bestreiten, dass der Schauspieler sich Mühe gegeben hat, aber ich denke, den Charakter hätte man ganz anders angehen sollen, skrupelloser und nicht so linkisch. Dann wäre die Folge sicher spannender gewesen. Genau wie ein Flashback in Duncans Vergangenheit, egal wie kurz, sicher auch geholfen hätte. Sicher war das nicht das erste Mal, dass MacLeod unliebsame Bekanntschaft mit sterblichen Medizinern gemacht hat. Das ist dann auch das Schlimme an dieser Folge: Einer Episode wie "Bay Day in Building A" kann ich es verzeihen, dass sie innerhalb ihrer engen Grenzen relativ belanglos bleibt, denn immerhin ist sie halbwegs spannend und in sich logisch. "Deadly Medicine" dagegen ist nicht nur belanglos, sondern auch voller plot holes und hätte darüber hinaus um so vieles besser sein können.
Fazit: "Deadly Medicine" gehört zu den Folgen, die man wirklich nicht gesehen haben muss. Unlogisch, unspannend und ein gutes Thema schlecht angegangen – die Folge qualifiziert sich für die Top 5 der schlechtesten Folgen der ganzen Serie.
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