- "I'm Indestructible Man! Faster than a speeding bullet, more lifes than Wile E. Coyote." [N-06]
- "I'm Avram ben Mordecai of ... the House of Judah. And I don't have time for this Immortal bullshit right now." [N-06]
Avram ben Mordecai |
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Auftritte: | N-06: Zealot |
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Aufenthalte:
51 n.Chr. | Judäa (heute Israel) | [N-06] |
Apr - Aug 70 n.Chr. | Jerusalem, Judäa (heute Israel) | [N-06] |
70 - 73 n.Chr. | Masada, Judäa (heute Israel) | [N-06] |
1096 n.Chr. | Mainz, Deutsches Reich (heute Deutschland) | [N-06] |
ca. 1400 n.Chr. | Paris, Frankreich | [N-06] |
ca. 1450 n.Chr. | Rom, Kirchenstaat (heute Italien) | [N-06] |
1943 n.Chr. | Warschau, Polen | [N-06] |
ca. 1946 n.Chr. | Palästina (heute Israel) | [N-06] |
zw. 1963 & 1965 n.Chr. | Masada, Israel | [N-06] |
Apr 1996 n.Chr. | Jerusalem, Israel | [N-06] |
03. Apr 1996 n.Chr. | Masada, Israel | [N-06] |
05. Apr 1996 n.Chr. | Hebron, Israel | [N-06] |
09. Apr 1996 n.Chr. | Tel Aviv, Israel | [N-06] |
10. - 16. Apr 1996 n.Chr. | Paris, Frankreich | [N-06] |
Begegnungen:
Apr 73 n.Chr. | Marcus Constantinus | [N-06] |
18. Jan 1943 n.Chr. | Duncan MacLeod | [N-06] |
Apr / Mai 1943 n.Chr. | Duncan MacLeod | [N-06] |
Apr 1996 n.Chr. | Duncan MacLeod | [N-06] |
Apr 1996 n.Chr. | Marcus Constantinus (Q) | [N-06] |
11. Apr 1996 n.Chr. | Methos | [N-06] |
Quickenings:
12. Apr 1996 n.Chr. | Marcus Constantinus | [N-06] |
Beobachter:
?? - 1943 n.Chr. | Mordecai Weisel | [CD-ROM] |
Weitere Informationen:
Avram ben Mordecai wurde 51 n.Chr. als Sohn des Hebräers Mordecai ben Enoch geboren. Seine Mutter hieß Tamar. Wie sein Vater war Avram ein Schriftgelehrter und Pharisäer, der sich der Auslegung der heiligen Texte verschrieben hatte. Er war ein gläubiger Jude. Im April des Jahres 70 n.Chr. waren Avram und seine Familie während des Pesach-Festes in Jerusalem, als römische Legionen auf Titus' Befehl die Stadt belagerten. Im Juli starb Avrams Mutter an Entkräftung. Am 10. August 70 durchbrachen die Römer schließlich die Verteidigung und brannten den Heiligen Tempel nieder. Avram floh mit seinem Vater in die Wildnis und schlug sich zur letzten hebräischen Festung durch, Masada.
Zwei Jahre später verliebte sich Avram in Deborah und 73 n.Chr. heirateten sie schließlich. Doch ihr Glück wurde von den Römern überschattet, die nun auch Masada belagerten. Am 14 Nisan 3833 (09. April 73) schließlich hatten die Römer und ihre hebräischen Sklaven eine gewaltige Rampe vollendet, über die sie schweres Belagerungsgerät an die Mauern Masadas schafften und sie schließlich durchbrachen. Deshalb beschloss der hebräische Anführer Eleazar, den Römern keinen ohnehin aussichtslosen Kampf zu liefern, sondern ihnen jeden Sieg zu nehmen, indem die knapp 1000 Bewohner Masadas Selbstmord begingen. Avram ben Mordecai tötete in der Nacht des 14 Nisan seine geliebte Deborah und seinen Vater, dann wurde ihm von Eleazar die Kehle durchgeschnitten.
Doch die Gewissheit, mit Deborah im nächsten Leben wiedervereint zu sein, wurde erschüttert, als Avram kurz darauf unverletzt erwachte – er war zum Unsterblichen geworden. Marcus Constantinus, der stellvertretende Kommandant der 10. römischen Legion, fand Avram bei der Inspektion der toten Stadt. Obwohl er nicht gerne Schüler aufnahm, nahm er Avram ben Mordecai mit sich und erklärte ihm die Regeln der Unsterblichkeit. Sie verließen kurz darauf Judäa, und über die Jahrhunderte wurden sie recht gute Freunde. Constantinus zeigte Avram, seine Unsterblichkeit als Gabe, nicht als Fluch zu betrachten.
Avram war 22, als er seinen ersten Tod starb. Er war eher klein und schlank, aber doch gut trainiert. Seine Muttersprache war Aramäisch, aber als Schriftgelehrter beherrschte er auch Griechisch und Latein.
In den folgenden Jahrhunderten bereiste Avram fast die ganze Welt. Doch er blieb immer seinem Volk treu und hielt sich oft dort auf, wo Juden lebten. 1096 musste Avram in Mainz hilflos das Massaker ansehen, das Kreuzfahrer an jüdischen Flüchtlingen in der Residenz des Mainzer Erzbischoffs anrichteten. Um 1400 herum lebte Avram für einige Jahrzehnte in Paris. Er eröffnete als Schreiber ein kleines Geschäft im heutigen Viertel Marais und verbrachte eine relativ glückliche Zeit in der Stadt. Immer wieder musste er jedoch erleben, wie Juden verfolgt und unterdrückt wurden. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurden Avram und sein Schwager in Rom am Pesach-Fest zu Tode gesteinigt, weil man glaubte, sie würden das Blut junger Christen trinken. Irgendwann lebte Avram auch in Russland. Als sein Dorf von Kosacken überfallen wurde, entwand er einem Kosacken sein Schwert. Dieses Schwert gefiel Avram gut genug, um es bis 1996 zu behalten.
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verbrachte Avram einige Jahrzehnte in Warschau, und er blieb dort auch, als die Deutschen Polen annektierten. Avram schloss sich dem Untergrund an und und kämpfte gegen den systematischen Mord an der jüdischen Bevölkerung Polens. Wie alle Untergrundkämpfer bekam Avram einen Decknamen: Tzaddik, der hebräische Ausdruck für einen 'heiligen Mann mit mystischen Kräften'. Am 18. Januar 1943 traf er bei der Rettung einiger Juden von einem deutschen Lastwagen den Unsterblichen Duncan MacLeod. MacLeod war in Warschau, um einen Rabbi außer Landes zu bringen, aber er versprach, zurück zu kommen und zu helfen.
Zu Avrams Überraschung kehrte MacLeod im April tatsächlich zurück und schloss sich den Untergrundkämpfern an. Sie wurden in unzähligen gemeinsamen Einsätzen gute Freunde. Mitte April begannen die Deutschen, das Ghetto endgültig zu räumen. Die jüdischen Kämpfer lieferten ihnen verzweifelte Gefechte, doch nach drei Wochen war das Ghetto praktisch zerstört, fast alle Bewohner ermordet, deportiert oder in den Flammen umgekommen. Am 8. Mai beschlossen Avram und MacLeod schließlich, mit einigen Überlebenden aus dem Ghetto zu fliehen. MacLeod führte die Menschen durch einen Abwasserkanal aus Warschau heraus, doch Avram konnte nicht mit ihnen gehen, solange es noch Juden in Warschau gab.
Da Avram lange Zeit in Warschau gelebt hatte, kannte er vermutlich Alex Raven, die bis 1942 dort lebte. Ravens Beobachter Mordecai Weisel blieb zurück, als sie nach London floh. Weisel fertigte jedoch auch Aufzeichnungen über Duncan MacLeod und Avram ben Mordecai an, ehe er in den Kämpfen im April 1943 starb. Die Beobachter fanden seine Notizen erst 1950.
Nach dem zweiten Weltkrieg ging Avram nach Palästina und beteiligte sich aktiv an der Entstehung Israels. Seit den Tagen der römischen Besetzung war er nur zweimal in Jerusalem gewesen, einmal zur Zeit der Byzantiner und einmal unter dem Osmanischen Reich. Doch er hatte sich in seiner alten Heimat nicht willkommen gefühlt. Avram schmuggelte Flüchtlinge nach Israel, wofür er von den Briten gesucht wurde. Später arbeitete er erst für den Shai, vor dem israelischen Unabhängigkeitskrieg, und dann für den Mossad, beides israelische Geheimdienste. Zwischen 1963 und 1965 beteiligte sich Avram ben Mordecai an den Ausgrabungen der Festung Masada.
Anfang 1996 schickte Avram seinem Mentor Marcus Constantinus ein Fragment der Thora, dass man bei Ausgrabungen in Masada gefunden hatte. Er stiftete es für eine Ausstellung in Paris. Am 14 Nisan 5356 (03. April 1996 n.Chr.) fuhr Avram von Jerusalem nach Masada und gedachte des Todestages seiner geliebten Deborah. *
Seit der Errichtung des Staates Israel hatte sich Avram sehr verändert: Den Gedanken, Israel könnte durch Verträge wieder an die Palästinenser fallen, konnte er nicht ertragen. Obwohl er 2000 Jahre lang ein ruhiger und zurückhaltender Mann gewesen war, der nie andere Unsterbliche enthauptete, die ihm nicht nach dem Kopf trachteten, wandelte er sich nun zum Terroristen. Am 5. April erschoss Avram in Hebron vor einer Moschee 43 Palästinenser beim Mittags-Gebet. Vier Tage später sprengte der Unsterbliche in Tel Aviv einen Bus mit vier israelischen Soldaten. Ihm kam es nicht darauf an, welche Seite er traf, Avram wollte nur den Hass schüren und die in seinen Augen verhängnisvollen Friedensgespräche stören.
Zu diesem Zweck flog er nach Paris, wo er im Sicherheitsdienst der israelischen Delegation arbeitete. Dort traf er Duncan MacLeod wieder, doch die Wiedersehensfreude wurde für Avram getrübt, als er erfuhr, dass sich MacLeod mit einer palästinensischen Delegierten angefreundet hatte. Bei seinem Mentor Marcus Constantinus hatte Avram eine heftige Auseinandersetzung mit MacLeod, er fühlte sich von ihm verraten. Am nächsten Morgen verübte der Unsterbliche einen Anschlag auf die palästinensische Delegation. Als Avram den Eindruck gewann, auch Constantinus würde ihn verraten, forderte er ihn in seiner Paranoia heraus. Sein Mentor besiegte ihn und ließ ihn schwören, seinen privaten heiligen Krieg zu stoppen. Avram schwor es, doch ihm kam es schon lange nicht mehr auf Ehre an: Constantinus starb, sobald er Avram den Rücken zukehrte.
Drei Tage später bereitete sich Avram auf das Finale vor: Er hatte eine Bombe in dem Saal platziert, in dem der endlich ausgehandelte Vertrag unterzeichnet werden sollte. Duncan MacLeod forderte ihn heraus und besiegte ihn, ließ ihn jedoch leben, um in letzter Sekunde die Bombe zu finden und zu entschärfen. Avram wusste, dass er diesen Kampf zu Ende bringen musste. Am Morgen des 16. Aprils, kurz vor Sonnenaufgang, suchte er das Hausboot auf und kämpfte erneut gegen MacLeod. Er machte es seinem Gegner nicht leicht, doch letztlich besiegte MacLeod ihn. Nach einem letzten Gebet wurde Avram ben Mordecai enthauptet.
Anmerkungen:
Avram ben Mordecai stammt aus dem Roman "Zealot" von Donna Lettow. Die Autorin hat sich viel Mühe gegeben, den Charakter mit einem Hintergrund zu versehen. Jede Menge Informationshäppchen verraten uns so einiges über sein langes Leben, so dass sich ein plastischer und glaubwürdiger Charakter ergibt. Vermisst habe ich hier allerdings ein paar mehr Informationen, wodurch sich Avram zwischen 1943 und 1996 so drastisch verändert hat – bis hin zum wahllos tötenden Terroristen. So wirklich kam das IMHO nicht rüber.
*: Das Buch beginnt mit einer Szene, die am 05. April spielt, später kommt jedoch diese Szene am 14 Nisan. Leider entspricht dieses Datum dem 03. April, so dass ich Avrams Fahrt nach Masada an den Anfang gerückt habe.