Duncan bekommt anonym Karten für eine Aufführung von Macbeth geschickt und trifft dort einen Unsterblichen, der ihn scheinbar kennt, an den sich MacLeod aber nicht erinnern kann. James Douglas ist Schotte wie er und will Duncan dazu bewegen, sich wieder an seine schottische Vergangenheit zu erinnern und sich ihm im Kampf für die Unabhängigkeit Schottlands anzuschließen. Und Douglas ist nicht allein, Duncans alte Bekannte Annie Devlin hat sich ihm angeschlossen.
Doch letztlich geht es Douglas nur um eines: Rache! Als Duncan sich erinnert, woher er Douglas kennt, ist es fast zu spät...
Anmerkungen:
Das Cover zeigt ein Bild aus der Folge H-16 "The Beast Below", und zwar Duncan und Ursa 1634 in Frankreich.
Jennifer Roberson erzählt uns in einem kurzen Flashback, wie Duncan 1950 mit einigen schottischen Studenten den Stone of Scone stahl – was ja kurz nach Veröffentlichung des Buches in einer Folge der fünften Staffel gezeigt wurde (H-103 "The Stone of Scone"), wenn auch anders und dank der Beteiligung von Amanda und Fitz unterhaltsamer dargestellt als in diesem Buch. Ein Zufall kann das kaum sein, eher vielleicht einer der wenigen Momente, wo die HL-Romane tatsächlich die Serie beeinflusst haben.
Bewertung:
Was soll ich dazu sagen? Über "Scotland the Brave" hatte ich vorher viel Gutes gehört, deshalb waren meine Erwartungen sicher etwas höher gesteckt. Trotzdem hat mich dieses Buch einfach nur enttäuscht.
Fangen wir mal mit dem Positiven an: Die Autorin scheint Highlander zu kennen, immer wieder nimmt sie in Nebensätzen Bezug auf diverse Highlander-Folgen. Ob das mit Highlander nicht so vertraute Leser nicht eher verwirrt, ist eine andere Frage. Aber Jennifer Roberson beweist in dieser Hinsicht recht tiefe Kenntnisse der Serie. Es kommen auch fast alle wichtigen Charaktere vor, Joe Dawson spielt eine größere Rolle und Richie wird gut charakterisiert. Methos hat einen Cameo-Auftritt, Connor, Amanda und Darius werden erwähnt. Zudem hat die Autorin als eine ihrer Hauptcharaktere die Unsterbliche Annie Devlin ausgewählt, die wir aus Folge 27 "An Eye For An Eye" kennen. Im Laufe der Geschichte bekommt Annie auch eine etwas detailliertere Vergangenheit verpasst. Ebenfalls positiv kann man die profunden Kenntnisse der Autorin über Schottland und die schottische Geschichte bewerten. Da kommt so einiges rüber, obwohl ich in Anbetracht der Auflösung das ständige Herumreiten auf Schottland ein wenig überflüssig fand. Aber Jennifer Roberson beschreibt uns recht gut den schottischen Duncan, der auch nach 400 Jahren seine Wurzeln nicht vergessen hat.
Auf der anderen Seite steht eine praktisch nicht vorhandene Handlung. Dieses Buch hat nur einen größeren Flashback, und der ist sieben Seiten lang und eröffnet das Buch. Danach weiß man eigentlich alles, was man wissen muss, es gibt keine Überraschungen mehr. Eine fehlende Gegenwartshandlung ist an sich kein Problem, "The Captive Soul" zum Beispiel basiert völlig auf den Flashbacks. "Zealot" war immerhin mit zwei sehr ausführlichen und gut geschilderten Flashbacks angereichert. Dieses Buch hat sieben Seiten, und obendrein zu einem Ereignis aus Duncans Leben, das wir aus der Serie schon kennen: der Schlacht von Culloden. Mal abgesehen davon, dass Duncan in dieser Szene meiner Meinung nach auch nicht gerade glaubwürdig geschildert ist. Die nahe-liegendste Lösung für sein Problem ignoriert er da jedenfalls völlig...
Danach folgen 150 Seiten Monologe, Dialoge – bedeutungslos. 150 Seiten voller Zitate, hauptsächlich aus "Macbeth". Nichts gegen Shakespeare, aber es macht die Sache nicht gerade spannender. Andere Highlander-Romane haben eine Handlung, da tun Leute etwas, es passiert etwas. Hier trifft Immie A Immie B, und Immie B trifft Immie C, und Immie C trifft Immie A, und dann treffen sich wieder Immie A und Immie B... Und dabei habe ich generell kein Problem mit einem Buch, das auf Dialogen aufbaut. Es ist nur die Tatsache, dass einem hier alles recht bedeutungslos erscheint. Zugegeben, auf den letzten 60 Seiten passiert wieder etwas, aber vielleicht hätte man das Buch dann auch lieber gleich auf diesen Ereignissen aufgebaut. Zudem ist es auch ein wenig Etikettenschwindel: Angepriesen wird das Buch als ein Roman, der sich um einen Kampf um die Unabhängigkeit Schottlands dreht. Vergesst es, dieser Kampf existiert nicht, der einzig vage angesprochene Plan wird nie konkretisiert, schon da fühlt man sich irgendwann leicht veralbert. Und am Ende stellt sich heraus, dass es mal wieder nur um gute, alte Rache geht, was man ja schon nach dem Prolog vermutet hat.
Ok, um fair zu sein: Das Buch hat auch durchaus gute Szenen, und es gibt einige kurze Flashbacks, die recht gut in Duncans Vergangenheit passen. Aber um all diese guten Szenen und Ideen herum wurde leider eine Handlung gestrickt, die am Anfang nur langweilig ist und am Ende in vielen Punkten nicht sehr logisch und out of character erscheint.
Fazit: Mehr Shakespeare-Zitate als Handlung – nur was für Leute, die wirklich alle Romane gelesen haben wollen. Ansonsten schaut man sich wohl lieber nochmal "Homeland", "Take Back the Night" oder "Forgive Us Our Trespasses" an, das dürfte unterhaltsamer sein.
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